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Berufliche Entwicklung und Unabhängigkeit: Ein Interview

Eben noch läuft man, zu sehr später Stunde aber recht erheitert, von einer Schneckenhof-Party nach Hause in die kleine Studentenbude in der Schwetzinger Vorstadt, und schon wacht man auf - nicht mehr in Mannheim - und hat 14 Jahre (gute und nicht so gute) Berufserfahrung hinter sich. So ungefähr fühlte es sich an, als ich von ABSOLVENTUM - dem Absolventennetzwerk der Universität Mannheim um ein Interview im Rahmen ihrer Success Stories gebeten wurde. Das Interview, in dem ich erzähle, wie sich mein Berufsleben nach dem Studium entwickelt hat, wie es weitergeht und welche Tipps ich Studierenden mit auf den Weg gebe, finden Sie nun auch auf meinem Blog.


Unsere #successstory geht in die nächste Runde. Diese Woche wollen wir Ihnen Frau Dr. Jessica Di Bella vorstellen, die Betriebswirtschaftslehre mit interkultureller Qualifikation (Italienisch) an der Universität Mannheim studiert hat.


Wie ging es für Sie nach Ihrem Abschluss an der Universität Mannheim weiter?


Abwechslungsreich! Nach dem Studium bin ich nach München gezogen und habe zunächst in einer Unternehmensberatung als Strategieberaterin gearbeitet und Marketing- und Digitalstrategien für Unternehmen wie HP und BMW entwickelt. Zwei Jahre später habe ich angefangen, als Gründungsberaterin tätig zu sein, erst für die Stadt München, dann – während meiner Promotion am Lehrstuhl für Mittelstandsforschung und Entrepreneurship – auch für die Uni Mannheim. An der Uni Mannheim habe ich 2013 die Leitung des neugegründeten Mannheim Center for Entrepreneurship (MCEI) übernommen und das Startup-Center gemeinsam mit meinem Team aufgebaut. Nach Abschluss meiner Promotion bin ich dann für einige Monate über ein Forschungsstipendium an die Stanford University ins Silicon Valley gegangen und habe im Anschluss meine Stelle als Assistant Professor of Entrepreneurship and Startup Management an der German Graduate School of Management and Law in Heilbronn angetreten. Parallel bin ich seit 2008 selbständige Hochschuldozentin und habe mehr als 30 Lehraufträge, u.a. auch an der Mannheim Business School, durchgeführt. Seit 2010 arbeite ich außerdem als selbständige Beraterin und Trainerin für Privatpersonen und Unternehmen wie CEWE, AUDI und eyeo.

Mehr zu meiner Vita finden Sie unter www.jessicadibella.de/vita.


Wie hat Sie ABSOLVENTUM und die Uni Mannheim dabei unterstützt?


Die Uni Mannheim hat mich auf jeden Fall mit einer sehr guten Ausbildung und ihrer hervorragenden Reputation unterstützt. Das ist ein Fundament, auf dem es sich sehr gut bauen lässt. Was ABSOLVENTUM betrifft, so war für mich insbesondere die Regionalgruppe im Rheinland in meiner Kölner Zeit sehr hilfreich: ein tolles Netzwerk, eine Top-Organisation durch Marion Müller und schöne gemeinsame Events.


Was machen Sie aktuell?


Seit letztem Jahr lebe ich in Berlin und bin nun komplett selbständig: als Trainerin und Coach mit dem Fokus auf Innovation, Change und New Work. Bekannt bin ich vor allem für meine Innovationsworkshops, z.B. Future Flash, mehr Informationen dazu unter www.jessicadibella.de/workshops.

Dank meiner einjährigen Coaching-Ausbildung und meiner Promotion zum Thema der „Resilienz“ und psychologischen Widerstandsfähigkeit, darf ich zunehmend 1:1 mit Menschen zusammenarbeiten, die z.B. nach einer Krise privat oder beruflich neu starten möchten oder die sich persönlich weiterentwickeln möchten. Das ist eine Aufgabe, die mich sehr erfüllt.

Nebenbei unterrichte ich noch als Hochschuldozentin an der HWR in Berlin und blogge u.a. zu Themen rund um Persönlichkeitsentfaltung und New Work unter www.jessicadibella.de/blog.


Was ist Ihr Erfolgskonzept?


Mein Motto ist „Express yourself!“. Für mich stehen Ausdruck und Authentizität an erster Stelle. Ich finde es unglaublich wichtig, ein „Original“ zu sein und mich nicht verbiegen zu lassen. Weitere Erfolgsfaktoren von mir sind sicherlich Mut und Experimentierfreude. Ich liebe es, Dinge auszuprobieren, in allen Lebensbereichen. Dazu gehört auch, mein Leben von heute auf morgen neu zu erfinden, wenn mich die Situation in der ich war nicht mehr glücklich gemacht hat. Ich erlaube es mir, Dinge auszuprobieren, unabhängig davon, was andere darüber denken. Dabei hilft mir sicherlich auch meine Kreativität: ich habe gute Ideen und kann sehr gut improvisieren.


Was sind Ihre Pläne für die Zukunft?


Da gibt es einige! Das Wichtigste ist für mich, mir mehr Zeit für Personal Coachings zu nehmen und mein Angebot an Gruppen-Coachings auszubauen. Es ist wunderbar, Menschen dabei zu unterstützen, zu mehr Lebensfreude und Lebensqualität zu finden. Um auch Personen, die sich in großen Krisen befinden noch besser helfen zu können, werde ich mich mit einer psychotherapeutischen Ausbildung weiterqualifizieren. Das ist eine unglaublich spannende neue Herausforderung und ich freue mich sehr auf diese neue Stufe in meiner beruflichen Entwicklung!

Außerdem möchte ich noch meinen Roman, den ich seit 2011 schreibe, finalisieren. Das ist mein persönliches Kunstprojekt und das hat es in sich... aber ein Ende ist in Sicht!


Welchen Rat haben Sie für aktuelle Studierende der Uni Mannheim?


Bewahren Sie sich immer Ihre Unabhängigkeit – auch in einer abhängigen Beschäftigung! Bauen Sie Ihr eigenes Profil auf, das ist Ihr Rückgrat, welches Sie unabhängig von einzelnen Unternehmen und Vorgesetzten macht. Das können Sie mit einer Teilzeitselbständigkeit oder einem Startup-Projekt erreichen, mit Blogging, Aktivitäten in einem Netzwerk etc. Wenn Sie ein starkes Profil haben, können Sie leichter aus unangenehmen Situationen oder Konstellationen ausbrechen. Hier kann ich nur raten: Lassen Sie sich nicht schlecht behandeln, kein Job der Welt ist das wert! Seien Sie sich immer Ihres eigenen Wertes bewusst!



Was hat sie dazu angetrieben als Mentorin bei unserem Mentoring-Programm tätig zu sein? Welche Vorteile sehen Sie für sich und Ihre Mentee(s)?


Mein Mentee hat mich nach einem Innovationsworkshop auf dem Mannheim Forum angesprochen und mich gefragt, ob ich sie coachen könnte. Das habe ich super gerne getan, da ich bereits einige Male zuvor „informell“ in diese Rolle für junge Männer und Frauen geschlüpft war.

Dank des Mentoring-Programms habe ich Gespräche mit spannenden jungen Menschen, bleibe am Puls der Zeit, was Studium und Berufseinstieg angeht und bekomme immer wieder frische Inspirationen.

Auf der anderen Seite bringt das Mentoring-Programm Mentees Erfahrungen näher und ehrliches Feedback von einer Person mit mehr Lebens- und Berufspraxis. Es bietet neuen Input außerhalb der eigenen Familien- und Freundeskreise und zusätzliche Motivation. Aus der Perspektive von „Resilienz“, meinem Promotionsthema: Kompetente Bezugspersonen außerhalb des eigenen engen Kreises sind resilienzfördernd, sprich wirken sich besonders in Krisenzeiten stärkend aus.


Frau Dr. Di Bella bietet exklusiv für ABSOLVENTUM-Mitglieder eine 10%-Vergünstigung auf Coachings und Workshops rund um die Themen Innovation und Persönlichkeitsentwicklung an. Besonders spannend für die Frauen unter Ihnen: „360° me: Authentisch leben – privat und im Business“ am 14.-15 September in Berlin, www.360me.berlin.


Text: Dr. Jessica Di Bella

Bild: E-Fellows, Universität Mannheim


Veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung von ABSOLVENTUM.


 

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